Weshalb haben wir Gefühle?
Gefühle haben wir, damit sich die Seele über den Körper ausdrücken kann. Ohne Gefühle würden wir nicht wissen, ob wir müde sind, satt, freudig oder ob etwas schmerzt. Das heisst: Wir sind nicht unsere Gefühle, sondern wir haben Gefühle. Gefühle dienen uns als eine Erfahrung. Zu erfahren, wie sich Wut, Unzufriedenheit, Ohnmacht usw... anfühlt.
In der Kindheit wurden wir von unserem Umfeld oft getadelt, z. B. sei nicht zu laut, sei nicht zu schüchtern, Jungs weinen nicht, nur brave Mädchen werden geliebt, usw... Daraus lernten die meisten von uns zu glauben, dass wir diese Gefühle sind. Deswegen sagen wir "ich bin traurig", "ich bin unzufrieden" statt "ich fühle Wut, ich fühle Unzufriedenheit". Fühle den Unterschied. Wenn Du diese Gefühle nicht bist, bedeutet das, dass Du sie hast und das wiederum verleiht Dir die Kraft, eine neue Wahl treffen zu können. Du kannst / du darfst wählen, welche Gefühle Du haben willst. Du kannst / darfst wählen, welche Gefühle Dich glücklich machen und welche unglücklich.
Da wir alle geliebt werden wollen, lehnen wir diese "negativen" Gefühle ab. Demzufolge entwickelten wir Strategien, um diese Gefühle nicht zu fühlen / um uns (vermeintlich) zu schützen. Die Wut, die Ohnmacht, die Unzufriedenheit usw... unterdrücken, ignorieren oder projizieren wir auf Menschen, die in uns starke Emotionen auslösen (sog. Trigger). Diese Strategien verhindern einen gesunden Umgang mit der Wut, Trauer, Unzufriedenheit usw... Diese Strategien nehmen uns die Gelegenheit uns echt zu zeigen. Wir zeigen lediglich ein Bild von uns, das wir glauben zu sein oder sein zu müssen, um geliebt zu werden.
Uns ist nicht bewusst, dass hinter der Wut, Ohnmacht, Unzufriedenheit usw... alter Schmerz liegt. Alter Schmerz des Verlassenseins, des Alleinseins, der Ausgrenzung, der Ablehnung o.a. Wir wollen den alten Schmerz nicht fühlen. Stattdessen wollen wir, dass sich unser Umfeld ändert.
"Sei Du die Veränderung, die Du Dir wünscht", sagte einst Mahatma Gandhi.
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